Funktionierende Kommunikation

Sechs Schritte zu funktionierender Kommunikation

[figure class="c-figure c-figure--right" caption="Foto: Irargerich"][/figure] Im Gespräch zwischen zwei Partnern kann einiges schief gehen. Ohne die Fähigkeit...

[figure class="c-figure c-figure--right" caption="Foto: Irargerich"]Sechs Schritte[/figure]

Im Gespräch zwischen zwei Partnern kann einiges schief gehen. Ohne die Fähigkeit zur richtigen Kommunikation landen viele Paare in Wortlosigkeit, innerem Rückzug oder angestrengter Gleichgültigkeit.

Wir haben sechs Schritte zu funktionierender Kommunikation herausgearbeitet, die wir hier darstellen wollen.

1. Die Absicht sich in Beziehung zu setzen

Zu Beginn steht der Wunsch sich mit einem anderen Menschen in Beziehung zu setzen. Das geschieht beileibe nicht nur durch das gesprochene Wort, ohne dasselbe ist die Wahrscheinlichkeit für Missverständnisse aber mit Sicherheit noch weitaus größer.

Ausschließlichkeit ist die Grundlage erfolgreicher Kommunikation. Möglicherweise kennen Sie diese Situation: Sie telefonieren mit jemandem und lesen gleichzeitig eMails oder eine Zeitschrift. Sind Sie sicher, dass Sie alles mitbekommen, was der andere Ihnen sagt?

Damit die Kommunikation das bestmögliche Ergebnis erzielt, müssen alle äußeren und inneren Ablenkungsfaktoren minimiert werden. Während die äußeren Faktoren halbwegs kontrollierbar sind, geraten wir mit den inneren oft in Schwierigkeiten. Automatische Reaktionen allenthalben. Wie gelingt es, die permanenten Schleifen von Rechtfertigungen, Gegenangriffen und Ablenkungsmanövern zu umschiffen?

2. Die Fähigkeit des Sendens

Nur wer eindeutige Signale senden kann, wird verstanden. Eindeutigkeit bezieht sich dabei nicht auf das, wovon Sie denken, dass der andere es doch verstehen müsse, weil Sie es ja verstehen. Ein Kleinkind versteht auch nichts von Bruchrechnung, egal wie überzeugt Sie davon sind, dass das doch eine klare Sache ist.

Zur Fähigkeit des Sendens gehört die Fähigkeit, einen Sachverhalt aus der Perspektive des Anderen wahrnehmen zu können. Empathie! Wir beginnen Kindern ab 3-4 Jahren beizubringen, dass sie dem anderen Kind das Spielzeug nicht auf den Kopf hauen sollen, indem wir ihnen vorschlagen sich vorzustellen, wie es wäre, dass sie selbst die Kopfnuss bekämen. Was für eine geniale Leistung des kindlichen Bewusstseins, wenn es diesen Sprung schafft.

Wenn es dem Sendenden gelingt, sich ein möglichst umfassendes Bild von seinem Gegenüber zu machen, wird er leichter die passenden Worte finden. Zu diesem Bild gehören nicht nur dauerhafte Faktoren wie Persönlichkeit, Geschlecht oder Ausbildung des Empfängers. Es gehören auch schneller wechselnde dazu wie Gefühle, Stimmungen, körperliche Verfassung etc.

3. Die Fähigkeit des Empfangens

Warum gibt es bei einem Fernsehgerät mehrere Empfangskanäle? Richtig, damit sie unterschiedliche Programme sauber voneinander trennen können. Sie wissen noch aus Zeiten von papiernen Fotoabzügen, dass Doppelbelichtungen zwar skurrile Effekte hervorbringen können, aber selten das Motiv klar erscheinen lassen.

Um ein neues Programm einstellen zu können, brauchen Sie einen leeren Kanal. Nicht anders bei der Kommunikation. Sie verstehen umso besser, je weniger eigenes Störprogramm Sie senden solange Ihnen Ihr Gegenüber etwas erzählt. Leider ist die Kunst des leeren Bildschirms nicht weit verbreitet.

In der Paarkommunikation ist es üblich, sich nicht ausreden zu lassen; sofort eigene Gedanken, Lösungsvorschläge oder Kritik zu formulieren; Abzublocken was man nicht hören oder fühlen will. Oft schieben beide Partner eine Welle von nicht empfangener Kommunikation voreinander her und wundern sich, dass sie nicht zusammen kommen können. Nicht zuletzt haben beide Angst, niemals zu Wort zu kommen, wenn sie erst einmal beginnen würden dem anderen zuende zuzuhören.

4. Die Kunst Konflikte zu lösen

Wer einen Konflikt dauerhaft lösen will, muss verstehen was dessen Ursache ist. Im Großen wie im Kleinen entwickelt sich ein Konflikt aus der Tatsache, dass Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Vorwürfe und Streitereien entstehen, wenn einer oder beide nicht punktgenau untersuchen, was es genau ist, was sie brauchen.

Selbst wenn ein Bedürfnis wahrgenommen wurde, gibt es noch viele Gründe es zu verstecken. Die Angst den anderen zu überfordern, die Befürchtung er/sie würde dann gehen, Scham für diese Art von Bedürfnis und vieles andere mehr.

Ein Konflikt lässt sich in dem Maße lösen, in dem beide Partner verantwortlich ihre innersten Bedürfnisse lokalisieren, überprüfen und darstellen. Es geht nicht(!) darum, dass der andere sie sofort erfüllt. Sie müssen erst einmal gehört (empfangen) werden. Wie man im Detail weiter damit umgeht, wird ebenfalls das Teleseminar behandeln.

5. Die Kunst Kritik zu verarbeiten

Ich habe an anderer Stelle schon einmal über die Möglichkeiten geschrieben, wie man mit Kiritk eine Beziehung zerstören kann. Nichtsdestotrotz gilt auch: Wer mit Kritik umgehen kann, braucht die Beziehung nicht zu verlassen. Er hat allerdings die innere Freiheit (emotionale Autonomie!) ggf. zu gehen, wenn er mehr Lieblosigkeit als Unterstützung erfährt.

Wie entsteht emotionale Autonomie? Der erste Schritt besteht darin zu erkennen, dass Kritik (und das was wir als solche verstehen) sofort einer internen Übersetzung unterzogen wird. Unser innerer Kritiker fährt in Sekundenschnelle die härtesten Geschütze auf um zu beweisen, dass wir Versager, nicht liebenswert und überflüssig sind.

Im zweiten Schritt gilt es diesen inneren Kritiker auf frischer Tat zu ertappenund ihm das Handwerk zu legen. Darüber erfahren Sie mehr in diesem Artikel:

6. Verantwortung für die Vervollständigung der Kommunikation übernehmen

Ohne Fleiß kein Preis - Sie stehen in der Verantwortung dafür, dass Ihre Kommunikation funktioniert. Sie können Ihrem Gegenüber ohne Ende Vorwürfe machen. Darüber dass er zu wenig oder sie zuviel redet. Darüber dass er seine Gefühle nicht zeigt oder sie keinen Raum für Gegendarstellungen lässt.

Es kann nicht oft genug betont werden, dass Vorwürfe nutzlos sind. Der einzige Fortschritt, der möglich ist, ist für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und dem Wunsch zu folgen, besser, klarer und effektiver zu kommunizieren. Wir beobachten das „Theater”, das manche Paare veranstalten, seit Jahren und sind zu dem Schluss gekommen, dass immer die Einzelinitiative unterstützt werden muss.

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Partner Sie nicht vollständig verstanden hat, liegt es in Ihrer Verantwortung alles Menschenmögliche zu unternehmen, damit er sie versteht.

Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihren Partner nicht vollständig verstanden haben, liegt es in Ihrer Verantwortung, alles Menschenmögliche zu unternehmen, damit Sie ihn verstehen.

Kommunikation ist die Fähigkeit sich mit dem anderen über den Ausdruck von Worten, Gefühlen und Gesten zu verbinden. Sie ist essentiell für Paarbeziehungen! Liegt Ihnen etwas an Ihrer Beziehung - dann benutzen Sie funktionierende Kommunikationstechniken.

© 2005 - 2024  Partnerwerk | Henning Matthaei