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Schlafprobleme

Guter Schlaf wirkt Wunder

Autor: Henning Matthaei @ Mastodon

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Thema: Work-Life-Balance

Ich werde manchmal darauf hingewiesen, meine Äußerungen seien recht privat. Das macht ja nichts, denn seit den Siebzigern wissen wir, dass das Private politisch ist, und seitdem gebloggt wird, ist das Private sogar öffentliche Mode. Meine Arbeit bringt es mit sich, dass das Private aus der Tabuzone heraustritt. Hier also drei sehr private Bilder aus dem Leben unserer Katzen — nämlich heimlich im Schlafe fotografiert.

Schlafen ist weder politisch noch modisch, aber sehr gesund. Katzen wissen das nicht, tun es aber. Menschen wissen es, scheren sich aber häufig nicht darum. Es gibt viele Ursachen für Schlaflosigkeit und Schlafmangel. Schichtarbeit, Jet-Lag, Streß im Beruf oder private Probleme gehören dazu. Zur Vorbeugung des Burnout-Syndroms gehört es auch, sich um einen gesunden Schlaf zu kümmern.

Der bayrische Rundfunk hat eine übersichtliche „Geschichte des Schlafes” zusammengestellt (http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/schlaf/schlaf.xml) und schreibt unter dem Titel „Die unausgeschlafene Gesellschaft”

42 Prozent der Deutschen leiden gelegentlich unter schlechtem Schlaf, zeigen epidemiologische Studien. 15 Prozent der Deutschen, also etwa 12 Millionen, leiden unter deutlicher Tagesmüdigkeit und 10 bis 15 Prozent unter behandlungsbedürftigen Schlafstörungen.

Die deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin gibt einige Empfehlungen für guten Schlaf, die sich generell bei allen Schafstörungen positiv auswirken und allen Menschen zu einem besseren Schlaf verhelfen:

  • Stehen Sie jeden Tag um dieselbe Zeit auf.
  • Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
  • Üben Sie kleine, entspannungsfördernde Schlafrituale aus. Geeignet sind z. B. ein warmes Bad, eine leichte Nachtmahlzeit oder eine 10-minütige Lektüre.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport. Verlegen Sie körperlich anstrengenden Sport möglichst auf die frühen Morgenstunden oder halten Sie zumindest einen 6-stündigen Abstand zur Schlafenszeit ein. Auch bei körperlich leichter Betätigung — wie z. B. Streck- und Dehnübungen oder Spazierengehen, sollten Sie einen 4-stündigen Abstand zur Schlafenszeit einhalten.
  • Legen Sie sich einen regelmäßigen Tagesrhythmus zu. Üben Sie alltägliche Verrichtungen und Aktivitäten — wie z. B. die Einnahme von Mahlzeiten und Medikamenten, Hausarbeit etc. — immer zur selben Zeit aus. Damit halten Sie Ihre innere biologische Uhr im „richtigen Takt”.
  • Nehmen Sie in den 6 Stunden vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke oder Medikamente ein. Trinken Sie keinen Alkohol, vor allem nicht bei Müdigkeit. Schon geringe Mengen Alkohol können — besonders bei Müdigkeit — anregend wirken.
  • Meiden Sie Schlaftabletten oder gehen Sie vorsichtig und sparsam mit ihnen um. Meistens verschreiben Ärzte Schlafmittel für maximal drei Wochen. Nehmen Sie nie Schlafmittel zusammen mit Alkohol ein.

Ausführlich informiert die Universität Marburg über Wege zum guten Nachtschlaf. regeneriert die Lebensgeister, wie die Berliner Morgenpost unter dem Titel „Ausgeschlafen zum Erfolg — Powernapping in der Mittagspause steigert die Leistungsfähigkeit” berichtet:

„Die beste Zeit für einen Powernap ist nach dem Essen zwischen 12 und 14 Uhr”, sagt Martin Braun vom Stuttgarter Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. In diesem Abschnitt des Tages ist der Mensch am wenigsten leistungsfähig und hat ein natürliches Schlafbedürfnis. „Leider wird diesem Rhythmus in der modernen Gesellschaft nur noch wenig Platz eingeräumt”, so der Wissenschaftler.

Kurzes Dösen nach dem Mittagessen erhöht die Leistungsfähigkeit am späteren Nachmittag. Zu diesem Ergebnis kommen voneinander unabhängige Studien. Deshalb folgen hier einige Kurzschlaftipps:

  • Den Kopf und die Nackenmuskulatur entlasten. Einfach die Arme auf den Schreibtisch aufstützen, den Kopf mit den Händen abstützen, die Augen schließen und kurz Eindösen.
  • Gut geeignet ist auch die „Kutscherhaltung”: Unterarme auf die Oberschenkel, Hände zur Mitte hängen lassen, den Kopf einfach hängen lassen. Augen schließen.
  • Hinlegen ist natürlich ideal, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben. Knie leicht anwinkeln, das entlastet den Rücken.
  • Den Atem verfolgen. Bewusstes Ausatmen und die Atemzüge zählen. Jedes Ausatmen ist einmal zählen. Dabei alle Gedanken mit dem Ausatmen fortschicken. Einfach immer wieder bei eins anfangen, wenn man bei zehn angelangt ist oder wenn man vergessen hat, wo man war.
  • 10 Minuten reichen. Mehr als 20 Minuten sollten es nicht sein, weil sonst der Kreislauf zu weit herunterfährt.

Wer das Powernapping nicht gewöhnt ist, hat anfangs möglicherweise einen rappeligen Geist. Keine Angst, mit etwas Gewöhnung entspannt er sich und Sie werden sich immer schneller tief erholen können.

Es sieht so aus, als hätten unsere Katzen alles richtig gemacht. Und ich habe viel von ihnen gelernt.

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