Weiblichkeit ist männerunabhängig

Ohne Mann glücklich

Wenn Sie feststellen, dass Ihnen in Ihrem Leben etwas Wesentliches fehlt, Sie so ein unbestimmtes Gefühl verspüren, dass trotz aller Termine, Verabredungen, der Familie und Ihres...

Wenn Sie feststellen, dass Ihnen in Ihrem Leben etwas Wesentliches fehlt, Sie so ein unbestimmtes Gefühl verspüren, dass trotz aller Termine, Verabredungen, der Familie und Ihres Berufes ein Teil von Ihnen unerfüllt bleibt, sollten Sie diesen Text lesen. Vielleicht finden Sie hier, wonach Sie unbewusst schon eine Weile suchen: nämlich den Zugang zu einer weiblicheren Seinsweise. Frauen sind etwas Besonderes. Wir Frauen bringen bestimmte Qualitäten mit, weil wir Frauen sind und einen weiblichen Körper haben, aber ob uns das tatsächlich eine große Kraft verleiht, hängt sehr davon ab, wie wir damit umgehen und wieviel Bewusstheit wir darüber erlangen. Um das zu erreichen braucht es die Bereitschaft, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und wirklich die Verantwortung für sich und das eigene Leben zu übernehmen.

Wir müssen den Raum für Weiblichkeit selbst wollen. Wir Frauen in der momentan friedlichen, westlichen Welt sind aufgefordert, unseren privilegierten Status zu nutzen, um uns für die Belange von Frauen einzusetzen und weibliche Lebenswege möglich zu machen und auszudehnen, so dass unser Vorbild auch von anderen Ländern und Kulturen übernommen werden kann. Wir sollten unsere Freiräume und die erreichten gleichberechtigten Bedingungen nutzen und Lebensentwürfe verwirklichen, die auch spezifisch weibliche Bedürfnisse befriedigen.

Nur so wird es möglich, dass den Frauen der ihnen zustehende Platz in der Welt wieder eingeräumt wird, oder mit anderen Worten, dass dem weiblichen Prinzip in dieser Welt wieder genauso viel Bedeutung und Aufmerksamkeit gewidmet wird, wie dem Männlichen.

Wenn sich eine Frau nicht gut um sich selbst kümmert, sei es weil sie ihre Bedürfnisse nicht wirklich kennt oder weil sie sie ignoriert, führt das häufig zu miesen Stimmungslagen. Sie wird als launisch oder zickig wahrgenommen und fühlt sich selbst meist nicht besonders wohl. Als verantwortlich für die eigene schlechte Laune wird dann meist das Umfeld hingestellt ? und so schließt sich der Teufelskreis. Scheinbar kann eine Veränderung nur von außen kommen. Welche fatale Fehleinschätzung, wird damit doch die Eigenmächtigkeit abgegeben - die Macht, das eigene Leben zu gestalten.

Versuchen Sie doch mal ein anderes Programm, wenn Sie an sich selbst eine gewisse Nöligkeit oder Zickigkeit wahrnehmen. Halten Sie inne und fragen Sie sich selbst, wie ein fürsorglicher Partner, was Ihnen im Moment fehlt, was sie jetzt eigentlich brauchen. Und lassen Sie sich mit der Antwort Zeit. Wir sind es nicht gewohnt, ohne schlechtes Gewissen oder Gegenleistung umsorgt zu werden, nicht einmal von uns selbst. Also geben wir unsere wahren Bedürfnisse nicht so schnell preis. Noch dazu könnte es ja sein, daß dafür jetzt wirklich kein Raum ist, weil die berechtigten Anforderungen anderer dagegen stehen. Und wo kämen wir denn hin, wenn jede sich zuerst gut um sich selbst kümmern würde…?! Möglicherweise zu einer Gesellschaft ausgeglichenerer und gesünderer Menschen.

Meine Zeiten von Unausgeglichenheit, in denen ich mich selbst als kratzbürstig und trotzig erlebe, sind häufig mit bestimmten Phasen meines Zyklus verbunden. Wie gesagt, nicht nur, aber doch auffällig oft. Inzwischen habe ich gelernt, diese Anzeichen als Hinweise und Aufforderungen zu verstehen, mich mir selbst und meinen tatsächlichen Bedürfnissen wieder stärker zuzuwenden.

Jede Frau sollte es sich wirklich immer wieder klar machen, dass sich der weibliche Organismus gut dreißig Jahre lang jeden Monat wieder darauf vorbereitet, neues Leben entstehen zu lassen. Und wenn keine Empfängnis stattfindet oder die neue Frucht nicht lebensfähig ist, wird alles, was bereit gestellt wurde, wieder abgebaut, resorbiert und z.T. ausgeschieden. Was für komplexe Vorgänge, welche großen Energiebewegungen finden da in jeder von uns statt! Dass Aufbau und Vorbereitung einer Schwangerschaft von anderen Stimmungen, Gefühlen und Energiemustern begleitet werden, als die Phase des Abbaus und der Resorbtion ist doch sehr verständlich. Wenn kein Kind ausgetragen wird, kann auch die Aufmerksamkeit der Frau wieder stärker auf sie selbst gerichtet werden. Das ist es, was uns unser Körper jeden Monat wieder mitteilt. „Wenn kein Kind in Dir heranwächst, was möchtest Du für Dich wachsen lassen? Für welche geistige Empfängnis bist Du bereit?“ Das Weibliche hat das Potential zur Empfängnis, zum Wachstum neuen Lebens und zur Geburt desselben - und das beschränkt sich nicht nur auf leibliche Kinder. Nehmen Sie sich Zeit für sich - eine Auszeit von zwischenmenschlichen Kontakten. Schlechte Laune ist das sicherste Anzeichen dafür, daß Sie Ihre innere Stimme überhört haben. Darum ist es an der Zeit, einen Schritt zurück zu sich selbst zu gehen. Setzen Sie sich irgendwo in Ruhe und Ungestörtheit hin und fragen Sie sich, was Sie im Moment brauchen. Egal, welche Antworten kommen, versuchen Sie so gut Sie können, sich das zu geben. Wenn es das Bedürfnis ist, von jemandem in den Arm genommen zu werden, schauen Sie, wie Sie dieses Bedürfnis selbst am Besten befriedigen können. Was würde Ihnen ein ähnlich sicheres oder aufgehobenes Gefühl geben, das Sie selbst für sich tun können? Indem Sie sich auf diese Weise Ihrer Bedürfnisse bewusster werden und gleichzeitig die Möglichkeiten der „Selbstversorgung“ untersuchen, werden Sie entspannter und freier mit unguten Gefühlslagen umgehen können. Und in dem Maße, wie Sie sich selbst besser versorgen, werden die „Launen“ nachlassen - es besteht keine Notwendigkeit mehr für sie. Unabhängig davon, ob Sie unter prä- oder postmenstruellen Syndromen leiden oder nicht, ist es eine gute Gelegenheit, die Tage der Menstruation als Zeiten für die Innenschau zu nutzen. Die natürliche Bewegung ist die des Rückzuges aus der Welt und der Regeneration, die Energie wird mehr in unserem Inneren gebraucht. Was liegt da näher, als dieser Bewegung zu folgen?

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