Was Männer tun können, um besser mit Frauen und mit sich selbst zurechtzukommen.
„Was will das Weib?“, fragte sich schon der gute alte Sigmund Freud. Seine Antworten sind inzwischen zwar etwas angestaubt, aber anzuerkennen ist in jedem Fall sein Verdienst, dass er sich in einer patriarchal und rational beherrschten Welt auf den Weg gemacht hat, das Innere des Menschen, seine Psyche/seine Seele in die wissenschaftliche Untersuchung mit einzubeziehen.
Einmal im Sommer haben wir stundenlang unterm Apfelbaum gesessen und Lebensthemen untersucht. Inmitten der totalen Regentage hatte sich für ein paar Stunden der Himmel geöffnet und es gab Sonnenschein bis in den Abend. Da die Gelegenheit günstig war, warf ich die Frage auf, was Frauen sich von Männern wünschen. Am nächsten Tag haben wir das Thema weiter verfolgt und ein paar wesentliche Antworten herausgefiltert:
Es wäre sicherlich zu platt, die Unterscheidung von männlichen und weiblichen Eigenschaften auf den bloßen Unterschied von Mann und Frau zu reduzieren. Das chinesiche Yin-Yang-Zeichen ist ein Hinweis darauf, dass der Kern des Weiblichen sehr stark und das Innerste des Männlichen äußerst zart ist. Populäre Begriffe wie Nachhaltigkeit, soziale Kompetenz oder emotionale Intelligenz beschreiben den Versuch, dieses Paradox zu fassen zu bekommen.
Weibliche Entscheidungen sind Ergebnisse von komplexen Prozessen. Sie enstehen nicht so sehr durch lineares Denken. Gefühle, Intuition und Wachstumbewegungen beschreiben diesen Vorgang besser. Häufig fühlt sich eine Frau in diesem Prozeß selbst sehr diffus und unklar und das ist ihr unangenehm, weil unsere Gesellschaft diese Zustände nicht versteht und nicht schätzt. So entstandene Entscheidungen haben aber oft eine größere Kraft und geben der Frau mehr Energie, dazu zu stehen, als rein kognitiv gefällte Entscheidungen.
Dem rationalen Verstandesdenken ist die weibliche Vorgehensweise nur schwer verständlich zu machen. Es zählen nur harte Fakten und nachprüfbare Daten und die sogenannten „weichen Faktoren“, die menschliches Miteinander ausmachen, werden abgewertet oder übergangen. Die Verunsicherung von Frauen, die dem weiblichen Weg folgen wollen, liegt in dieser Mißachtung weiblicher Qualitäten begründet.
Großmütter im Alter von 75-80 Jahren stürmten 2005 in Tucson/Arizona das örtliche Rekrutierungsbüro der Armee. Sie wollten in die Armee eintreten und sich im Irak gegen ihre dort Dienst tuenden Enkelkinder austauschen lassen. Und sie planten, sich mit den einheimischen Großmüttern gegen das fortgesetzte Morden einzusetzen. Das ist natürlich nicht vernünftig im herkömmlichen Sinne, weshalb sie alle eine gerichtliche Vorladung bekamen, aber es zeugt von einem tieferen Verstand, von der Liebe zum Leben und vom Mitgefühl über die Grenzen des eigenen Landes hinaus.
Die Ritter der vergangenen Tage wurden mit der Liebe einer Prinzessin belohnt, wenn sie den Drachen gebändigt oder getötet hatten. Wenn ein Mann herausfinden will, was seine Frau sich von ihm wünscht, wird er möglicherweise heute noch genauso viel Spott ernten wie Sigmund Freud zu seiner Zeit. In dem alten Bild entspricht der Drache dem unerforschten Schatten des Ritters und die Prinzessin seiner Seele/Psyche. Der Spott der Machos ist das äußere Spiegelbild des Schattens und hat solange Macht über den heutigen Ritter, bis er seinen eigenen Drachen gebändigt hat. Die Belohnung besteht in der Vermählung mit der Seele, die in heutiger Zeit eher mit Worten wie Kreativität, Intuition, Spiritualität, Mitgefühl oder Verbundenheit beschrieben wird.
Man kann die Kommunikation zwischen Frauen und Männern verbessern, indem sie auf die Grundlage emotionaler Intelligenz (altmodisch: Verbundenheit) gestellt wird.
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